Dreimonatskoliken
Dreimonatskoliken werden deshalb so genannt, weil die davon betroffenen Säuglinge in den ersten 3 Monaten ihres Lebens, typischerweise kurz nach den Mahlzeiten, mit angezogenen Beinen und hartgespanntem, druckempfindlichem Bauch, stundenlang schreien.
Häufig treten dabei auch Blähungen auf, weshalb man davon ausgeht daß diese Säuglinge unter Verdauungsstörungen und heftigen Koliken leiden.
Diese Babys schlafen meist wenig, schreien dafür aber umso mehr und werden oft als “Schreikinder” oder “Schreibabys” bezeichnet.
Nachdem organische Störungen wie Darminfektionen, Darmverschlingung usw. sowie Allergien und Wurmerkrankungen ausgeschlossen wurden, werden die hilflosen und bedauernswerten Eltern gern auf die “psychosoziale Komponente” verwiesen und bekommen Videobeobachtungen der Eltern-Kind-Wechselbeziehung und Eltern-Kind-Psychotherapie verordnet.
So sinnvoll diese Maßnahmen in manchen Fällen sein mögen, so sehr gehen sie doch häufig an der wahren Ursache vorbei, nämlich der Blockade der Kopfgelenke und den damit einhergehenden vegetativen Störungen. Leider wird dies von vielen Kinderärzten und Orthopäden gern ignoriert.
Warum hat eine Blockade der Kopfgelenke Einfluß auf das Verdauungssystem?
Das Verdauungssystem wird neben dem enterischen (dem darmeigenen) Nervensystem im wesentlichen über den Nervus Vagus, das vegetative Nervensystem, gesteuert, welches auch für die Entwicklung der Darmfunktionen im Säuglingsalter zuständig ist.
Der N. Vagus tritt an der Schädelbasis aus und verläuft entlang der Halswirbel fußwärts. Die durch eine Blockade der Kopfgelenke in diesem empfindlichen Bereich verspannte Muskulatur, Bindegewebe und die Hirn- und Rückenmarkshäute können die Funktion des vegetativen Nervensystems massiv beeinträchtigen.
Das kann in der Folge sowohl Darmträgheit (Blähungen) als auch Darmnervosität, aber auch Störungen der Schlundmuskulatur und der Zunge (Stillprobleme, Schluckbeschwerden, spucken, speien, erbrechen) oder Störungen der Augen und der Koordination von Auge- Hand -Fuß uvm. verursachen.